Tschernobyl-Betroffene helfen Kriegsbetroffenen
Als Folge der Kriegshandlungen in den Regionen Donezk und Luhansk wurden hunderttausende Menschen zu Binnenflüchtlingen. Zudem bildete sich infolge der Kriegsverwundungen eine neue Gruppe von Menschen mit Behinderung. Der Geschichtswerkstatt Tschernobyl ist es ein Anliegen, die Lebenserfahrungen der Tschernobyl-Liquidatoren und Umsiedler für die Kriegsbetroffenen zugänglich zu machen und mit ihnen geeignete Unterstützungsstrategien zu entwickeln. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Evangelische Kirche von Westfalen wurden in 2015 zahlreiche Maßnahmen in folgenden Bereichen durchgeführt:
- — Rechtsberatung für Behinderte sowie Tschernobyl- und Kriegsbetroffene,
- — humanitäre und medizinische Soforthilfe für Binnenflüchtlinge mit Lebensmitteln, Hygiene-Artikel, Medikamenten sowie Brennholz für den Winter,
- — medizinische Unterstützung für behinderte Binnenflüchtlinge (Medikamente, Rollstühle u.a.),
- — medizinische Unterstützung für aus Luhansk und Donezk geflohene Tschernobyl-Betroffene (Versorgung mit Medikamenten, Teststreifen u.ä.) sowie
- — psychologische Trainings zum Erfahrungsaustausch zwischen Tschernobyl- und Kriegsbetroffenen.
Neben der Geschichtswerkstatt Tschernobyl waren in die Projektumsetzung auch die Beratungsstellen in Bohoduchiw, Losowa und Wiltscha sowie Charkiwer Behindertenorganisationen, wie INWA SOS Wostok einbezogen.