Aleksandr
Aleksandr
- Liquidator
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Die Zeit, in der Tschernobyl-Zone :
Aktivitäten in der Tschernobyl-Zone durchgeführt :
Aleksandr Naumow (im Folgenden A.N.): [...] Während 30 Jahre des Dienstes verbrachte ich 10 auf Geschäftsreisen. Sie waren lang, kurz, sehr lang, aber zumindest gibt es etwas zu erinnern. Und wenn man mich fragt, wann für mich Tschernobyl begann, sage ich gewöhnlich zu allen: "1985". Weil im Jahr 1985 die Moskauer Überprüfung kam, gespielter Zivilschutz. Sie alarmierten allen, prüften die Notfallgepäck, wo komischerweise sieben Briefumschläge, eine Befehlszeile, ein Kompass und viele, viele Dinge sein sollten, die dann in folgendem Leben nicht notwendig gewesen waren. Die Übungen waren so grandios, mit einer Abfahrt in eine Vorort-Kommandopost, die wir vor den Übungen beinahe nicht gefunden hätten. Der Bunker wurde direkt nach dem Krieg gebaut, weil sie Angst vor den Atomangriffen des Feindes hatten und den Bunker in Ordnung gebracht wurde. Und so gingen wir in den Bunker rein, denn im Laufe der Übungen die ersten Menschen getötet wurden, ich übernahm die Stellvertretung des Oberstes. Da war ein Moskauer Oberst, der uns sagte, dass dort ein Unfall auf der Drei-Meilen-Island passierte und so ein Unfall kann nur bei ihnen sein, aber nicht bei uns.
Dann versuchte er uns zu erklären, wie wir die Zone der Niederlage während eines Atomschlages berechnen konnten. Im Hinblick darauf, dass er selbst das nicht wusste und alles von seinen Notizen ablas, konnte ihn im Prinzip keiner verstehen, und als er noch einmal den Punkt des nächsten Atomschlages auf der Karte wählte, sagte ich zu ihm: "Herr Oberst, wenn etwas unten und nach rechts, hier setzen Sie den Punkt." Er sagt: "Den Ablauf der Übungen wird es nicht ändern." Wir stellen den Punkt, ich berichte ihm, dass der Feind unseren Befehlsstand zur Hölle zerstört hat, und die Lebenden warten am Ufer des Sees, wo der Tisch schon gedeckt ist! Das war das Ende der Übungen, als wären wir auf so was bereit.
Am 26., ich denke gegen drei Uhr morgens, weckte uns ein Assistent des Operativdienstes und sagte, dass das kein Übungsalarm war. Auf die Frage, was passiert ist: "Feuer in irgendeinem Atomkraftwerk aber ich weiß nicht, wo es sich befindet". Seit zehn Jahren des Dienstes hatte ich schon eine Gewohnheit, mich schnell bereitzumachen (ich diente in der Transport- und Bahnpolizei, dort waren viele Ausflüge und eine Menge von Geschäftsreisen: Ich begleitete die ersten Personen des Staates und der Republik. Ich hatte ein solches Vertrauen, wahrscheinlich weil ich immer die normale Uniform ablehnte und mir eine nähen ließ und gut aussah). Überraschend war das, dass ehe ich auf die Straße kam, hielt sofort ein Taxi, und der Taxifahrer sagte, dass sie einen Befehl bekommen haben, alle Uniformierten zu fahren. Niemand wusste etwas in der Bahnbereitschaft. Es wurde beschlossen, die Wachposten in jeder Halle des Bahnhofs zu stärken, das operative Personal an die Büros zu schicken, um Papierarbeit zu machen, und es gab solch ein Warteregime. [...]
Die erste Erfassung der Tragödie war dann, mir mitgeteilt wurde, dass eine Busskolonneam Bahnhof angekommen ist. Es stellte sich heraus, dass diese beiden Busse von Pripyat kamen: jemand hat es geschafft, Leute zu sammeln und sie bevor der offiziellen Evakuierung herbeizubringen. Wir haben geholfen, im Mutter- und Kinderzimmer, so gut wie es ging zu platzieren, wir drängten den „Intourist“ Raum, stimmten uns mit dem Bahnhofsaufseher, eine spezielle Kasse für sie zu öffnen, wenn sie irgendwo hinfahren wollten. [...] Aber es stellte sich heraus, dass einige sogar nicht genug Geld für die Fahrkarten hatten, so wurden sie in Züge im Namen der Sowjetmacht gesetzt. Die Parteibeamten beantworteten die Frage, was sei denn passiert, sehr weise: "Information wird überprüft", als ob es irgendwo auf dem Mond wäre.
Am Morgen kamen einige Spezialisten aus einem sehr prominenten wissenschaftlichen Institut. Mit Geräten. Das erste, was sie ausgemessen haben, waren unsere Uniformen und sie fragten, ob wir dort waren."Was heißt denn dort?" "Nun, in Pripyat." "Nein". Nun, sie haben unsere Uniformen ausgestäubt, es ist okay, und eine nasse Reinigung gemacht. Dann gingen zu den Leuten, maßen die aus. Die Experten machten große Augen, die Leute sollten sich waschen, die Kleider wechseln und so weiter. Wo, wie, wer wird den Befehl geben, was? Niemand wusste etwas davon. Nun, das ist im Grunde das Ende des ersten Tages der unklaren Erwartungen und irgendwelchen Anweisungen.
Danach organisierten wir Veranstaltungen in Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, es war irgendein Fuβballspiel, Friedensfahrt… Es schien so, als wäre nichts passiert und wir dienten wie üblich, dennoch konnte man Gespanntheit spüren. Für mich persönlich begann Tschernobyl, nachdem der Vorgesetzte angerufen hatte. Er er ließ mich in sein Büro kommen, gab einen Zettel, der per Fernschreiber gekommen war und wo stand: „Major der und der, samt so und so vielen Menschen, sollten an der Station Janow für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung ankommen“. Es stellte sich heraus, dass er im Dienst dringend krank geworden war, versteckte sich im Spital und sagte, er würde Probleme mit Nieren haben. Ich sage: „Und?“ „Du bist ja Freiwilliger!“ Ich: „Na ja, ich erfülle doch die Funktion des politischen Stellvertreters“.
So setzte ich mich an seine Fernbedienung, rief Unterabteilungen an. Jemand sagte sofort: „Ich gehe“. „Warum gehst du?“ „Weil niemand geht“. Der Stellvertreter und Vorgesetzte zogen Streichhölzer heraus, packten, gaben uns Anzüge L-1, wie es sich herausstellte, waren die Anzüge derselben Gröβe, einige konnten einfach nicht reinpassen. Uns wurden auch Gasmasken verteilt, die kaum Nutzen brachten, sowie Speicher, eine Art Röhre, man sieht hinein und versteht, wie viel man bekommen hat. Die Speicher waren unverständlicherweise auf Mikroröntgenstrahlen, mir wurden dann noch acht Stück auf Milliröntgenstrahlen anderer Speicher gegeben. Wir fuhren los, per Funkgerät wurde mitgeteilt, man sollte ins Ministerium zurückkehren, um Verbandkasten für Strahlenschutz zu bekommen. Da kamen wir ins Ministerium und die Beamten sagten, sie würden Medizinkasten versorgen, wenn wir einen Brief, Vollmacht hätten. Es gab ein bisschen Streit, ein Oberstleutnant verkündete mir sofort drei Tage Hauptwacht, worauf ich fragte: „Soll ich jetzt absitzen oder wenn ich zurückkehre? Nutzen Sie ein bisschen Ihren Kopf!“ Die Ärzte kamen, wir wir haben mit ihnen alles abgestimmt, ich bekam zwei Medizinkästen, unterschrieb eine Bescheinigung, gab die Ausweisnummer an, meine persönliche Nummer, da kam der Streit zum Schluss. Dennoch schaffte der böse Mann es sofort, es meinen Vorgesetzten sofort mitzuteilen.
Und so näherten wir uns Tschernobyl an…Im Prinzip wussten wir überhaupt nicht, was Prypjat ist. Da ist Tschernobyl, Bezirkzentrum, da ist der Zeiger an unserem Gerät ДП-63 А, mit dem die Armee nicht mehr ausgerüstet wurde. Der Zeiger stieg und stieg allmählich hoch. In Tschernobyl gibt es eine Unmenge Militärangehörige, eine groβe Anzahl von UAZ-Autos (es wäre hier angemessen, eine Fußnote mit Erklärung der Abkürzung zu geben), es erschienen schon die Autos für Desaktivierung. Also fanden wir das Bezirkzentrum, dann fand ich den Vorgesetzen der politischen Hauptverwaltung, der sagte: „Da läuft dein Vorgesetze im Hof herum, der soll dir alles erklären“. Mir gefiel und blieb im Gedächtnis die erste Unterweisung, die so lautete: „Alles ist vorbei, es gibt nichts, wovor man Angst haben soll, Hauptsache, trinkt keinen Wodka, die Poren erweitern sich dadurch und dann kommt Staub in die Poren“. Einen Kasten Wodka haben wir trotzdem mitgenommen. Wie Militärärzte behaupteten, soll man vor dem Einsatz im Herd Jodpräparate und starken Alkohol trinken, damit der Alkohol irgendeinen Ion des Wassers wegnimmt. Na, Chemie fällt mir schwer. Kurzum fuhren wir zur Station Janow, der örtliche Fahrer zeigte uns den Weg. Wir fahren und spüren den Brandgeruch, kommen an die Station, messen die Hintergrundstrahlung und fragen unseren Mitarbeiter, wer bei uns Geheimagent in Strahlenmessung nach militärischem Zeitplan ist. Er sagt: „Ich Ich antworte: „Rechne, wie lange man sich hier aufhalten darf, führe Messungen durch“. „Aber wie?“ Ich sage: „Du kannst das doch“. Alle dachten, es soll nie nützlich sein. Ich sage: „Hier ist eine Fibel, da sind Formeln, rechne“ „Also drei, vier Stunden“. Da entsteht die Frage: Warum sollen wir uns alle zusammen bestrahlen lassen, wenn wir vereinzelt eine angemessene Dosis Bestrahlung bekommen könnten? Deswegen wurden alle nach Tschernobyl geschickt und lieβen je einen Offizier. […] man erteilte einen Befehl, einen Hauptbefehl: ihr sollt den Raum nicht verlassen, einen Eimer Wasser am Hydrant holen, das Wasser auf den Boden gießen, damit da kein Staub ist; ihr sollt euch auf die Couch nicht legen, die klingelt, sauber ist der Sessel, da sollt ihr sitzen. So wechselten wir uns ab […].
[…] Jede drei-vier Stunden fuhr ich, um die Schicht zu wechseln, das war natürlich eine einzigartige Erscheinung, wir sicherten die öffentliche Ordnung an dem Ort, wo es keine Öffentlichkeit gab. Aber nichtsdestotrotz […] stand an der Station ein Sonderwagen mit Brennstoff, er wurde gestohlen. Dann konnte man folgendes beobachten: es wurde an der Tür geklopft und ein junger Major kam hinein. „Wer bist du?“ „Ich bin von der politischen Hauptverwaltung.» Ich sage: „Und, was dann?“ „Wo sind eure Gefechtsblätter?“ Ich frage: „Was?“ „Na ja, Gefechtsblätter, wie unterstützt ihr den Kampfgeist?“ Ich sage: „Hörst du, gehen wir ins Stationsgebäude, denn noch ein bisschen und du bekommst Halsschmerzen, du trägst kein Atemgerät und du wirst den Kampfgeist anderer nicht unterstützen können.»«Habt ihr Schach oder Brettsteine?“ Ich antworte: „Sag mir, mit wem ich spielen soll? Die Hunde fangen und mit ihnen spazieren gehen?“ Kurzum verstanden wir einander irgendwie, ich schenkte ihm noch ein paar Atemgeräte, damit er mit der Stimme den Kampfgeist unterstützen kann. Später kam ein wichtiger Beamte, mit groβen Schulterstücken, machte viel Lärm, warum die Unterabteilungen vom Schlachtfeld entfernt wurden. Und da erkläre ich ihm, dass es besser ist, eine individuelle Dosis als kollektive zu bekommen… „Und da…“ Ich sage: „Genosse Oberst, da ist eine Broschüre mit rotem Umschlag, eine sakramentale Beschriftung da drauf „Das muss jeder wissen“. „Und?“ „Da, an der vorletzten Seite steht geschrieben, dass die Broschüre unter Ihrer Redaktion veröffentlicht wurde“. „Ach, wirklich?“ „Und da steht, dass es besser ist, die individuelle…“ „Na, dann bin ich einverstanden. Hast du Speicher?“ Ich antworte: „Die Speicher, die uns unterwegs verteilt wurden, sind alle unterwegs. Aber ich habe…“ und zeige. „Schenk mir einen“. So schenkte ich ihm einen, er schaffte es, nach Kiew zu kommen und sich 70 Röntgenstrahlen zu schreiben.
[…] Die Zone war schon geschlossen, die Passagierzüge sollten dahin nicht fahren, und da kommt plötzlich einer, steigen die Leute aus, und man fragt: „Wohin fahrt ihr?“ „Nach Hause“, man wollte darauf sagen: „Ihr habt ja kein Zuhause mehr“.
Man musste darüber Bericht erstatten und die Kommandostelle von Prypjat befand sich damals in der Stadt Limelitsi. Da fuhren wir nach Prypjat, um mitzuteilen, dass der Zug fährt… Erstens hatten wir keine Ahnung, wo die Stadt liegt…Da stehen drei Jungen in Overalls, anstatt Atemanzüge sind ihre Gesichter einfach mit Tüchern bedeckt, wie bei Cowboys. Wir fragen sie und bekommen eine Antwort: „Wir sind entlassen von der Station, man sagte uns, wir sind frei und man wird uns finden“. Ich sage: „Und?“ Da, sagt er, bremsen wir die Autos, es wurde versprochen, alle bei der Rückkehr abzuholen“. Ich sage: „Jungs, steigt ein, ich hab einen UAZ, ein Kleinbus, also steigt ein, damit ihr nicht glaubt, dass wir euch betrügen werden“. Ich sage: „Und eine Frage hätte ich: Zuerst Tabletten und dann Wodka trinken oder zuerst Wodka und danach Tabletten?“ Sie antworten: „Wir nehmen Tabletten und spülen sie mit Wodka nach“. Also wir meldeten in der Stadtabteilung, dann führten wir die Jungs hinaus. Als wir Prypjat verlieβen, sahen wir einen Hauptboulevard mit folgenden Schildern: „In Prypjat gibt es so viele Schulen“, „In Prypjat gibt es so…“, also die ganze Infrastruktur geschildert. Und jemand schrieb dazu: „Nicht mehr, nicht mehr, nicht mehr“. Jemand kam und begann die die Aufschrift „nicht mehr“ zu löschen… So ein leichter Eindruck. Wir fuhren die Jungs zur Kommandostelle, in Tschernobyl schon, wir erfuhren, wohin ihre Familien evakuiert wurden, hielten ein paar Autos an und schickten sie mit den Autos dahin. Fünf Jahre später hörte ich seine Erzählung im Raucherzimmer bei der Abteilung der Strahlungspathologie, dass er einmal im Leben einen guten Polizisten getroffen hatte. Ich gab aber nicht zu, dass es ich war. Kurzum verbrachten wir da nicht viel und nicht wenig, vier Tage insgesamt.
[…] Die Telefonverbindung war…lassen wir uns sagen in der Zukunftszone…abgeschaltet, es gab keine Handys, aber an der Eisenbahn gab es Relaiskommunikation, von Station zu Station […]. Ich meldete so bei der Verwaltung, dann beschloss ich, meine Frau anzurufen, ich sagte ihr, dass ich für einige Tage nach Teterew fahre. Dann rufe ich eine andere Station an. Es läuft Verbindung von Station zu Station, der Anlagenfahrer ist in Kiew, die Telefonnummer war damals 263-90-70. Ich sage: „Gib die Stadt an, sag aber nicht, von welcher Station du verbinden wirst“. Sie antwortet: „Bin ich blöd oder was?“ „Woher soll ich wissen?“ Da verbindet sie: „263-90 70“ „Ja“ „Sie werden gleich mit der Station Janow verbunden“. „Und wo ist das?“ „Da, wo ein Reaktor geplatzt hat“. Ganz und völlig verraten! Kurz davor rief ich den Fahrdienstleiter an und sagte: „Den Leuten geht es nicht gut“. Er sagt: „Was?“ „Sie kotzen“. „Ihr habt zu viel Wodka getrunken!“ Ich sage: „Sprich mit Ärzten und lies etwas im Buch über Zivilschutz“. „Die ersten Symptome der Überstrahlung“. Und dann rufe ich an: „Und?“ „Die Ersatzgruppe kommt gleich zu euch“. Ich frage: „Was ist passiert?“ „Es wurde beschlossen, es reicht“. „Wenn es reicht, dann reicht es“. Die andere Schicht kam, gab Bestätigung, mein guter Bekannter und Kamerad. Ich sage: „Wolodja, da ist ein Problem“. „Was für ein?“ „Damit sich die Uniformjacke mit radioaktivem Staub nicht beschmutzt, trage ich eine Windjacke“. „Und?“ sagt er. „Wenn du sie ausstaubst, scheint sie sauber zu werden“. Die Sachen waren alle: Windjacke; am Gummiband entlang, das alles zusammenzog, hatte ich eine Strahlenverbrennung, die Ärzten sagten, es wäre eine Flechte.
Wir fuhren weg, näherten uns Ivankowo, wurden gestoppt, zum Entseuchungspunkt geschickt. Da wurde uns gesagt, dass die Verwaltung keine Wechselkleidung mitbrachte, deswegen werden wir nicht umgezogen. Ich sage: „Herr Doktor, da ist einer ohnmächtig geworden, ist hingefallen und sich den Kinn aufgerissen“. Er nahm ein Stück Pflaster: „Es reicht, es wird bald vernarben“. Wir fuhren weiter, wurden in Kiew wiederum gestoppt, in die Poliklinik des Innenministeriums geschickt. Da steht ein Dosimetrist im Kittel des chemischen Schutzes, mit einer Gasmaske und sagt: „Alles ist gut, zieht euch aus“. Wie kann das sein, „alles ist gut, zieht euch aus“?
Nahm ich die Gasmaske von ihm ab, ein guter Freund von mir, ich sage „Wolodia, erkläre mal, was bedeutet ein „alles ist gut, entkleiden Sie sich“? Nun näherte sich eine Ärztin, erklärte in einer normalen Kommando- und Grabensprache, dass man doch sich entkleiden musste, und ich sagte "Was werden wir Anderes anziehen?" Außer Betttüchern und Hausschuhen gibt es nichts. Nun ist eine neue Uniform mir zu schade, sie wurde für die Inspektion genäht, Stiefel mit steifen Stiefelröhren, weil wenn man an der Kompanieschachtel vorbeigeht und ein Solo vorträgt, bekommt man Anerkennung von dem Erfolg in operativen und offiziellen Aktivitäten, niemand schreibt "von der Besichtigung der Truppen", und auf diese Weise werden alle Arten der Anerkennung akkumuliert.
Nun habe ich einen Waffenrock bekommen, auch für Kapitäne, obwohl er so gut wie eineinhalb Größen zu klein ist, ich habe meine Hose mit einem Schnürchen festgebunden, die Uniformjacke kann ich auf meinem nackten Körper nicht zuknöpfen, aber die Schuhe waren schick, drei Nummern größer. Nun kurz gesagt wurde mir in der Abteilung Tee angeboten, weil schon viele Leute schrecklich kotzten, also, in diesem Zustand kam ich nach Hause und meine Frau fragte „Was ist mit der Uniform?“, ich sage „Nach dem Trockenreiniger schrumpfte sie zusammen“.
„Du“, sagt sie, „duschen!“ Ich sage „Wie viel soll ich mich heute duschen?“ Im Kopf rasselte es sich schrecklich, ein Kerl in einem weißen Arztkittel kam herauf, das ist so ein schockierender Anschein. „Wer bist du, was bist du?“ "Ihr Kopf klingelt“. „Er“, sage ich, „spaltet sich auf“. „Ich schneide Ihnen die Haare“. „Wie vielen Leuten hast du schon heute die Haare?“„Sie sind der Erste“. “Fangen wir an“. Womit kann man noch den Kopf waschen? „Kurz gesagt habe ich mir den Kopf mit dem Pulver für die Dekontamination der Schützenpanzer gewaschen, die Hintergrundstrahlung war weg. Am Morgen ist die Übelkeit allumfassend. Ich frage „Wessen Haar ist auf dem Kissen?“ Meine Frau antwortet: „Deins“.
Ich kam nach Hause, die Übelkeit ist unerträglich , die Frau sagt „Nun, man muss fast zweieinhalb Ausbildungszertifikate haben, um den Sinn im Medizinkasten nicht zu finden“. Ich sage „Was ich in meinem Medizinkasten habe, ist alles ungenutzt. Hier ist geschrieben "Antibrechmittel". Ich sage „Warum hast du es so spät gelesen?“ Und eine ganze Kapsel drin „op-pa“. Erleichterung! Durch die Hintertür wurden wir in dem vierten Zentrum beraten, wo die ersten Personen des Staates behandelt werden, sie haben uns einfach als Verwandten empfangen, und jetzt haben wir temporäre Registrierkarten, es wird einfach geschrieben „strahleninduzierte Laryngitis“, „strahleninduzierte Pharyngitis“, „strahleninduzierte Konjunktivitis", „Verbrennung von Weichgewebe des Gesichts“, also die Liste, plus medizinische Analyse, einen Tag später komme ich, um meine Ergebnisse und die von meinen Kameraden abzuholen, und sie sagen, Ihre temporären Karten würden Ihnen in die Poliklinik geschickt, ich frage „Und die Analyse?“. Sie geben uns die Ergebnisse, aber über den geschriebenen Analysen wurden die Korrekturen mit einer ganz anderen Farbe gemacht. Das Regime kam, das alles für geheim erklärte.
Dann war die Panik ... Panik und idiotisches Motto „Hallo, Pionierensommer“, man schickte Kinder von allen unseren Stationen in verschiedene Orten in die Ferienheime, wie sie sie nannten. Zum Beispiel, an dem Bahnhof, die Kassiererinnen, die bereits mit dem automatisierten System „Express“ mit Fahrkarten arbeiteten, auch Kinder hatten, und sie gaben alles auf und fingen an, ihre Kinder zu retten. Deshalb wurden Kassiererinnen dringend gesucht, um an dem Computer zu arbeiten, weil es riesige Schlangen an den Kassenbüros waren. Dann wurden zusätzliche Züge gegeben, und jede Stunde verlieren drei oder vier Personen in dieser kleinen niedrigen Halle Bewusstsein, und jetzt gebe ich den Befehl, die Fenster zu öffnen. Ein besonders wachsamer Bürger begann zu schreien „Sie wollen uns mit radioaktivem Staub vergiften“. Die Panik fehlte gerade noch! Ich zeige mit dem Finger und sage dem Streifenangehörigen, den Panikmacher herbeizuführen. „Sind die Patronen noch vorhanden?" sie kapierten mein Spiel, einer sagte: „Ich habe vier“, der Andere „Voll“. Ich „Bringt den Panikmacher zur Schlucht“. Der Panikmacher wurde ohnmächtig. „Bringt ihn zur Sanitätsstelle“. Aber nachdem der Panikmacher Ammoniak roch, lief er durch das Fenster weg. Wie gesagt, was die beiden Bullen wissen, weiß auch Schwein. Am Abend kam der Chef der Verwaltung und fragte, wie viele Leute ich erschossen habe. Ich sagte „Herr Oberst, die Patronen sind alle, uns werden keine mehr gegeben“.
Es gab eine riesige Menge von lauten Worten, Geifern, ich sage „Irgendwie muss man den Ausgang aus der Situation finden, wir halten die Situation unter Kontrolle“. Man habe sich über dich schon dreimal beschwert, sagte er, ich frage, wieso, wohin habe er den General geschickt? Entschuldigen Sie mir, aber die Kasse sei für die Abgeordneten, Admiräle und Generäle, sie haben keine Uniformen im Laufe von zwanzig oder dreißig Jahren angezogen, und dann kleideten sie sich plötzlich in Uniformen, um die Fahrkarten für Enkel zu ergattern. Und sie stürzten sich im Handgemenge. Ich sage höflich zu ihnen durch Megaphon „Genossen, Admiral-Generäle, hören Sie bitte mit dem Chaos in dem Kassenbüro auf“. Und dann kommt ein Zivilist „Weißt du“, sagt er, „was ein Chaos ist?" „Und wer sind Sie?“ sage ich. „Wer sind Sie?“ Er sagt „Der General so-und-so". Ich sage „Kapitän Naumow Alexander Viktorowitsch, notieren Sie, sonst vergessen Sie“. „Was ist also ein Chaos?“ „Entschuldigung, Genosse General, im Chaos kennt jede Hure ihren Platz, und Sie haben hier das Handgemenge veranstaltet und bedecken sich vor den Menschen mit Schande“. Nun, der Meckerer beschwerte sich sogar beim Ministerium. [...]
Ja, sie haben mich, sagen wir so, zu den Linienstationen geschickt, ich reiste von Kiew nach Teterew, nahm an der Organisation der Erholung, aber in der Tat an der Evakuierung teil. Der tiefste Marasmus, wie ich es später verstand, besonders wenn die Kinder aus der Zone von Prypjat, Tschernobyl zur Erholung auf die Krim geschickt wurden, in den Süden, wahrscheinlich damit sie eine zusätzliche Sonnenstrahlung erhielten, wie es sich herausstellte, war es ein Fehler. Und es ist so passiert, dass ich am Bahnhof von Borodjanka war. Kommt der Zug entweder mit den Usbeken, oder mit den Kalmücken, kurzum mit den Schlitzäugigen. Die Tür öffnet sich, die erste Frage folgt „Wo bekommt man kostenlosen Wodka?“ Ich sage „Man bekommt nicht mehr. Öffnen Sie eine Gewerbepolizei, um den Zustand zu überprüfen“. Ihnen sagt man, dass es notwendig ist, den Zug zu waschen, er ist staubig. Sie weigern sich einfach, sie werden ihn also nicht waschen. Hier beginnen die Vertreter des Ministerrates, viele Beamte, sie zu überzeugen – keine Rückmeldung. Nun, ich wende mich an den stellvertretenden Vorsitzenden „Lassen Sie mich mit der Brigade reden, und danach werden sie alles schnell waschen". „Was sagen Sie zu ihnen?" Ich sage „Das Wichtigste ist, dass Sie mich einfach nicht stören“. Ich sage „Brigadier, versteht die Brigade Russisch?“ „Versteht“ „Dann sammle sie in der Nähe des Stabwagens“.
Nun, da war eine Menge von den Gewaschenen und Ungewaschenen, ich frage sie „Wohin seid ihr gekommen?“ „Ukraine“. Ich sage „Genauer“. „Kiewer Gebiet“. “Was ist hier passiert?“ "Der Reaktor ist explodiert“. „Das ist richtig, deshalb leben wir nach den Gesetzen des Krieges“.„Na und?“ Ich sage, dass diejenigen, die nicht den Befehlen der sowjetischen Behörden folgen, werden sofort bestraft“. „Wie?“ Ich sage „Brigadier, gib mir zwei Leuten, ich zeige ihnen“, sage ich, „was mit denen passiert, die sich weigern. „Sie liegen hinter dem Bahnhof und“, sage ich, „ihr werdet auch dort liegen“. Sie drückten sich sofort an die Wagen und fragten, wo das Wasser zu bekommen sei. Nun, alles ging los, eine Frau sagt „So entstehen Gerüchte“. Ich sage „Meine Aufgabe ist es, den Zug rechtzeitig abgehen zu lassen, und er wird rechtzeitig abfahren, und was sie denken, stört mich nicht“. „Kurzum, bevor ich nach Kiew kam, ist ein anderer Krach gemacht worden [...].
Der Chef sagt „ Sage mir mal, die Situation ist teilweise besser geworden. Die Stadt ist ohne Kinder, die Stadt ist halb leer. Du wolltest einen Urlaub“. Die Familie hatte solche eine Arbeitsweise − mal in Moskau, mal in den Karpaten, mal die Frau zur Tochter fuhr. Ich sage „Und?“ „Schreib den Bericht und fahre fahr fort von mir“. „Ich“, sage ich, „vergehe einfach vor Glück“. Ich schrieb schnell den Bericht, und plötzlich wollte ich mich schrecklich ans Meer stürzen. Ich bin nach Odessa gefahren, da war ich ... kurz gesagt wurde ich am dritten oder vierten Tag am Strand ohnmächtig. Vielleicht überhitzte mich die Sonne oder sowas, da ist dieses Erholungslager oben, so eine lange, lange Treppe führt nach oben, dann wurde ich abgeholt und nach oben gebracht. Irgendwo in der Mitte kam ich zur Besinnung und dachte, dass selbst werde ich nicht gehen, wenn sie mich tragen, mögen sie mich tragen. (Lacht) Es stellte sich heraus, dass der Arzt ein ehemaliger U-Boot-Offizier war, ein Atomwissenschaftler, er sprach mit mir, gab mir eine Einweisung, händigte die Fahrkarte ein und sagte, ich solle von hier weg gehen.
Nun kehrte ich nach Kiew zurück, ein Jahr war vorbei, der Vater war gerade gestorben, ich ließ für ihn ein Denkmal aufbauen, also ging ich in den Dienst, die zweite Stufe der Rückkehr der Kinder hat bereits begonnen, und im Oktober fühlte ich ... Ich hatte mich mit Sport zwölf Jahre lang beschäftigt, die Hälfte dieser Zeitspanne professionell, erhielt Geld dafür. Wenn etwas schmerzte, hieß es fünf oder zehn Kilometer zum Laufen, zwanzigmal Turnübungen, hundertmal von Niederhocken − und der Schmerz ging weg. Und jetzt beugten plötzlich die Beine nicht mehr, die Gelenke schwollen, etwas ging schief. Kurz gesagt geriet ich erst im Oktober in die Abteilung der Strahlenpathologie, genauer zu sagen, hatte ich vor, eine Woche dort zu verbringen, aber ich verbrachte dort sechs Monate.
Zweimal war ich in der Abteilung für in der Rettungsstelle, ich lernte einen tollen vertretenden Arzt der Abteilung für Reanimation kennen. Ich lag wie ein Baumstamm. Die sowjetische Reanimation ist natürlich ein Märchen: Der Knopf funktioniert nicht, man bekommt hier einen eisernen Löffel in die Hand gedrückt, um wenn man sich schlecht fühlt auf das Bett zu schlagen. Aber man liegt wie ein Baumstamm und will gar nichts, Schluss. Der Arzt kommt regelmäßig herein, man liegt allein. Und er beugt sich so um und fragt „Nun, Kapitän, ist es aus mit dir!?“ Aber er sagte es ein bisschen anders, gröber.
Kurz gesagt, hat er mich am dritten Tag komplett geärgert. Als er sich wieder einmal beugte, kann ich mich nicht mehr erinnern, mit welcher Hand ich ihn am Kragen griff, und mit der anderen, denke ich, haue ich ihm ein. Und mit dem anderen konnte ich nicht, mein Arm wurde verbunden, da waren Tropfenzähler. "Oh", sagte er, "siehst du, wie gut es ist. Du bist wütend geworden, also wird alles gut. Was willst du?" "Und was darf man?" "Man darf alles." Ich sagte: "Doktor", sagte ich, "wenigstens eine rauchen, aber hier darf man doch nicht, da ist die Reanimation." Er sagte: "Und wer ist der Chef?" Er zog seine Zigarette heraus, zündete sie an: "Bloß nicht lange ziehen." Nun, ich atmete mit allen Lungen ein, ging zum Nirwana, wachte auf, schaute und sagte: "Wie viele Minuten war ich weg?" "24 Stunden, alles ist gut, und was willst du jetzt?" Ich habe schon Angst, meine Wünsche zu äußern: "Ich hätte gerne einen Schluck von etwas." "Wasser?" Ich sagte: "Darf man etwas Stärkeres?" "Du darfst." Ich sagte: "Aber ich habe Angst." "Keine Angst." Er nahm eine Flasche Kognak heraus: "Einen kleinen Schluck." Nun, der Schluck war nicht ganz klein, wieder das Gefühl, dass der Siegellack geschmolzen irgendwohin nach innen hineinkam, ich erwachte. Ich sagte: "Und was ist nun, Tag?" "Fünfzehn Minuten, alles ist auf die Besserung."
Und so im Halbschlaf ging ich zum Nirwana, dann kam ich zurück, öffnete meine Augen, hoppla, da sitzt meine Frau. Ich sagte: "Wer hat dich hier hereingelassen?" und ich selber dachte, eine Woche lang schon unrasiert, unsauber, wusste ich noch nicht, wie das Gesicht aussah, nicht das Gesicht, sondern das Arschgesicht, mit roten Augen, ich dachte: "Scheiße ..." Ich sagte: "Wieso bist du denn gekommen? Wenn du von mir Abschied nehmen möchtest, ist es zu früh. " Sie erzählte mir alles, was sie von mir hielt, ich wachte wieder einmal auf und sah einen Priester, ich dachte: "Verdammt... " Ich sagte: "Bist du ernst dazu gekommen, um auszusegnen? " "Ich", sagte er, "Ich bete um deine Gesundheit", das Gesicht war mir bekannt, aber der Bart nicht, "nenne mich Vater Walerij!" Ich sagte: "Walerka, wie kann ich dich denn Vater nennen?" Er wurde nach dem Afghanistan plötzlich sehr gläubig und wandte sich zu Gott. Er zog mir ein hölzernes Kreuz: "Du bist ja getauft. und nimm ihn nicht ab." Nun, ich ziehe es immer noch nicht aus. Kurz gesagt, wirst du in einem Tag oder zwei Tagen, wieder in deinem Büro sein. So kam ich dabei glücklich weg und kehrte zum Dienst zurück.
Und ich erfüllte vorübergehend Pflichten, wartete auf die Ernennung und während ich lag, wurde der andere ernannt, ein bestrafter Major kam aus dem Ministerium, er wurde vom zentralen Apparat nach unten geschickt. Kurz gesagt, ist ein Jahr vergangen und plötzlich sagte er bei einer allgemeinen Versammlung, dass man bei der Personalkommission diejenige hören musste, die ständig krank waren, und las eine Liste von Freiwilligen vor. Nun fragte ich meinen Chef, was für ein Idiot diese Liste gemacht hatte. Als sie, die Freiwilligen, nötig waren, kamen sie dorthin, wie kann man so ein Idiot zu sein, um eine solche Liste zu machen. Er sagte: "Der Politstellvertreter irrte sich." Der Politstellvertreter irrte sich nicht, er verstand einfach nichts. Nun, kurz, sagte er hier: „Wir können nicht zusammen arbeiten". Ich sagte: "Machst du das Personal glücklich und gehst weg?" Aber er wollte nicht weggehen, leise, ruhig, schnell, ging ich in die Sicherheitsabteilung der Kiewer Gebiet, erfuhr, dass es eine freie Stelle "Kommandeur einer Kompanie des speziellen Polizeibataillons" gab, ich musste eine Auskunft bekommen, ich brauchte ... dass ich gesund war. Ich ging in die Abteilung der Strahlenpathologie zum Professor, Kurator und sagte: "Professor, bin ich gesund?" - Nein. - Geben Sie mir eine Auskunft, dass ich nicht gut bin! - Ich kann nicht. - Bin ich krank? - Nein. - Geben Sie mir eine Auskunft, dass ich nicht krank bin...
Kurz gesagt, haben wir uns so gestritten, gesprochen, als Ergebnis davon erhielt ich eine Auskunft, dass ich gesund war und weiterhin in der Zone der erhöhten Ionisation dienen konnte. Nun, ging ich zum speziellen Polizeibataillon als Kommandeur einer Kompanie, aber das ist sehr lange Geschichte [...]. Ich musste an der Akademie Prüfungen ablegen, mir wurde der Urlaub für staatliche Prüfungen gegeben, ich ging zu unserer Akademie, legte die Prüfungen ab und das bedeutete, dass die Karriereleiter bereits weiter geöffnet wurde und schon gab es Aussichten, man sagte mir: "Nimm eine Auskunft, das du weiterhin dienen kannst." Nun, bin ich zuversichtlich in die Abteilung der Strahlenpathologie gegangen und habe die Auskunft erhalten: "Es ist streng verboten, in der Zone der vermehrten Ionisation zu sein." Ich sagte: "Nun, hast du mein Karrierewachstum überstrahlt".
[...] Nun, kurz gesagt, wuchs ich leise dort auf, danach ging ich in die Abteilung für Kernkraftwerke im Innenministerium, reiste alle Atomkraftwerke der Ukraine durch, machte Pläne für sie im Falle solcher Unfälle, reiste, als es ein Feuer in der Turbinenhalle gab, wo der Eintritt erlaubt wurde (ich hatte einen Pass für alle Kernkraftwerke).
Interessanterweise kam die ganze Generalität dorthin und wir gehörten damals noch zur Sowjetunion. Daher wurde die Bereitschaft Nummer eins in der gesamten Ukraine erklärt. Und die inneren Truppen, die den Bahnhof bewachten, hatten keine Sorgen, denn ihr Hauptquartier war in Moskau in Kurtschatow, sie erklärten keine Bereitschaft. Nun, ging ich mit meinem Pass und fragte den Chef der Feuerwehr, ich sagte: "Nikolaj, was für eine Aufnahme?" "Hundert Stunden Arbeit". "So ist es fast rein." Nun, kam ich, immer mit meiner Kamera, herauf. Die Lokalisierung des Feuers ist bereits vergangen, Schluss, gut gesammelt, gingen zum Grünen Kap, um zu waschen, zu essen und zu entspannen, und wir durften das Grüne Kap nicht betreten. Meine Felduniform klingelte, die Schuhe klingelten, kurz, meine kanadische Tarnung wurde weggenommen, die Stiefel auch, mir wurde eine neue Felduniform gegeben, sie hatte die Farbe wie diese Tür da. Nun, dachte ich, jetzt sah ich wie Möbel aus. Der Hals tat mir aber dann zwei oder drei Wochen lang weh, wenn nicht mehr, dann gab es einen Strahlungshintergrund. Nach diesem Feuer schrieb ich dem Minister Wassilischin eine Rede für das Programm „Die Zeit“, er gab sie Wort für Wort wieder, es ging durch alle Kanäle, sowohl zentrale, als auch ukrainische, im Radio, in den Zeitungen. Nun, glaubte ich, ich schrieb immer noch irgendwo, ich nahm an einigen Fotoausstellungen teil, und ich hatte schon zwei Dokumentarfilme. Ich ging zur Hauptverwaltung und erklärte dem Chef, dass ich im Pressedienst arbeiten wollte. Er fragte: "Bist du ein Journalist?". Ich sagte: "Nein, aber ich bin ein sehr talentierter Offizier." (Lacht) Hier sind meine Diplome, hier sind meine Publikationen, hier ist eine Kassette mit meinen Filmen, Geschichten". Hier kamen die Deutschen, die Bayern mit einer Kolonne humanitärer Hilfe, sagte er: "Sobald du sie publizierst, werden wir eine Entscheidung treffen." Kurzum, waren alle Zeitungen der Republik mit meinen Materialien und Fotos gefüllt. So kam ich ins Presse-Service. Der Pressedienst war meistens jung, jeder hatte Angst, nach Tschernobyl zu fahren, Tschernobyl wurde mein und ich ging zu allen Minenräumungen, bewaffneten Aneignungen ... Auf jeden Fall gab es ein gutes Archiv, ein Haufen von Publikationen.
Ich fahre bis jetzt ab und zu dorthin. Am zwanzigsten Jahrestag schuf ich meine Website "Tschernobyl-Spur", manchmal ergänze ich sie, es gab eine Etappe, als ich das Drehbuch schrieb, aber ich schrieb das für die Russen, als alles mit den Russen begann, trennte ich von ihnen, jetzt überzeugt uns jeder, dass ich das für mich selbst beenden muss, was ich versuche, zu tun, aber es klappt nicht.
Nun hörte ich ehrlich gesagt auf, im Großen und Ganzen mit unseren Journalisten zu kommunizieren, obwohl ich ihnen mit allem half, indem ich einen Haufen von Bezugsmaterial einer Person gab und sagte: "Lies sorgfältig!" Nun, schien es alles gut zu sein, ich ging in die Live-Sendung, dann sah ich die Geschichten, die sie vorbereitet hatten und es gellte mir in den Ohren, dass die Hintergrundstrahlung hundertmal in Kiew erhöht wurde. Ich fragte: "Meine Liebe, sag mir, warum hast du die ganze Hauptstadt getötet?" Ich sagte: "Nun, du hast beschlossen, dass es hier 13 Röntgenstrahlen gab, jeder musste aussterben." "Ich", sagte sie, "las irgendwo im Internet ..." "Ich habe dir ein offizielles Dokument gegeben, was fiel dir dabei ein?“ Nun, das ist kein Journalismus. Oder wenn: "Lass uns in die Zone fahren", sagte ich: "Eine Frage ist die Zeitermittlung." "Nun, wir arbeiten mit den Neuigkeiten, wir geben drei Minuten." Ich sagte: "Und soll ich für drei Minuten ein oder zwei Tage mit euch fahren? Um keinen Preis!“
[...] Das ist jetzt wieder eine Thema, letztes Jahr war es tot, vor dem letzten - mehr oder weniger, es wurde erwartet ... das hieß, die Aktivierung kam am Vorabend des Tages der Liquidierung oder am Vorabend des Jubiläums, aber nicht mehr. Denn einmal wurde es eine Umfrage mit dem Tschernobyl-Museum durchgeführt und die Erwachsenen, die ältere Generation, wurden gefragt, die Idiotie besteht darin, dass sie nicht einmal wissen, wann es den Unfall gab, welches Datum, wo befindet sich Tschernobyl ...? Hier rede ich mit Studenten, Anwälten, meine erste Frage bezog sich auf die Disziplin und Lebenssicherheit. Ich sagte: „Wo befindet sich das Kernkraftwerk Tschernobyl?“ - „Irgendwo in der Ukraine. - "Das ist richtig", sagte ich. - Und genauer? Nun jemand sagte: „Nicht weit von Kiew. [...]
Und der Rektor überzeugte: "Das ist unsere Zukunft." Ich sagte ihm: "Palytsch Palytsch, hier, wenn ich mit ihnen spreche, erkenne ich, was für eine schreckliche Zukunft uns erwartet. Deshalb stirbt zuerst das Gedächtnis. " So stellte sich heraus, dass ich seit eineinhalb Stunden als sprechender Kopf arbeitete. Aber sie wurden plötzlich neugierig. Danach wurde ich gebeten, sie ins Museum von Tschernobyl zu bringen, jemand hat etwas verstanden, und wenn jemand sagte: "Das ist doch schrecklich", sagte ich: "Es ist schrecklich, dass friedliches Atom in jedes Haus kam und verließ eine Spur nicht nur in deinen Eltern, sondern auch in dir, warum?"
Wir gingen zum nächsten Stand, ich erzählte, warum dies und das, oder wir lasen die Dokumente, dass Fleisch gelagert wurde, und es war radioaktiv, es war aus der Zone, und es wurde beschlossen, Fleisch zu den Fleischkombinaten zu liefern und es in die Produkte hizuzufügen, nicht mehr als zwanzig Prozent. Also haben deine Eltern dieses Fleisch gegessen und friedliches Atom bekommen, dann ist diese Infektion irgendwo in dir geblieben. Ups ... "Das wussten wir nicht." Ich sagte: "Ihr interessiert euch einfach nicht dafür, denn es gibt eine Seite im Geschichtsschulbuch, auf dieser Seite ist eine halbe Seite Text, der Rest ist Fotos.
Obwohl sich die Frage stellt, wie Sie über jene 600 000 offiziell registrierten Liquidatoren erzählen werden, nur die Registrierten. Und wenn Sie Dokumente darüber lesen, dass ihre Strahlendosis für geheim erklärt wurde und man ließ eine direkte Verbindung der Krankheit mit der Teilnahme an der Liquidation nur in dem Fall finden, wenn es Zeichen von akuter Strahlenkrankheit gab. […] Worüber die Zeitungen damals schrieben, worüber die Zeitungen schrieben, woran ich mich erinnere. Man schrieb über Andocken im Weltraum und Kampf um die Ernte dort, aber nichts von dem Unfall, denn es ging in der ersten Nachricht über den Brand im Kernkraftwerk Tschernobyl darum, dass den Verletzten Hilfe geleistet und eine Regierungskommission geschaffen wurde und Gorbatschow sprach erst am 10. Mai. […]
Und so versucht man darüber irgendwie zu erzählen, genauer gesagt, nicht zu erzählen, sondern jene Erinnerungen aufzufrischen, die sie nicht wollen, weil…Es gab da irgendwo Helden. Aber der Krieg ist ausgebrochen, nicht wahr? Und so entstanden andere Helden, Plus 50% Inflation, Plus steigende Kosten für Medikamente, sie bekommen weiteren Stress, keinen einfachen, sondern einen moralisch-psychologischen Stress; die Menschen wollen einfach nur überleben. Damit meine ich nicht, dass ich z.B. solch ein Aerosol kaufe, ich nehme an einem internationalen Programm teil, morgens und abends atme ich es ein, damit Bronchien und Lungen funktionieren. Also, diese kleine Sprayflasche kostet jetzt offiziell 850 UAN, und ich kaufe sie für 260, denn ich bin in diesem Programm. Wie kann sich der Liquidator, der eine Rente von 2500-3000 bekommt, das Aerosol leisten? Er wird es nicht kaufen. Seit 3 Jahren stieg der Preis von 14 UAN, stimmt’s? Letztes Mal sah ich den Preis – schon 74.
Das Gesetz für den sozialen Schutz der Teilnehmer an der Beseitigung eines Unfalls war gut, aber wenn der nächste Haushalt gültig wird, schreibt man dort „vorübergehend ausgesetzt“, „vorübergehend ausgesetzt“. Versprechungen. Zahlungen. Entschädigungen. Obwohl ich versuche, alle zu überzeugen, dass Tschernobyl-Opfer keine Vorteile haben, gibt es dennoch eine Entschädigung für die verlorene Gesundheit in Übereinstimmung mit dem Gesetz. Jetzt aber wird meine Rente besteuert. Aber ich bekomme Militärrente, ich diente 30 Jahre, ich war aus unbestimmten Gründen in Tschernobyl und ein bisschen woanders. Ich schreibe an das Ministerkabinett: „So ist das…laut dem Gesetz der Ukraine (das Gesetz hat mehr Kraft als der Erlass des Ministerkabinetts), aus welchem Grund rechnen Sie die Steuer aus meiner Rente aus?“ Sie antworten, dass ich recht habe. Ich schreibe an das Ministerium für Sozialpolitik, sie schreiben mir auch, dass ich recht habe, aber wenn ich recht habe, wer wird es dann richtigstellen? „Reichen Sie eine Klage ein.“… Ich weiß überhaupt nicht, wie ich es nennen kann…Na gut, Na gut, ich bin zum Beispiel so ein Mensch, das ist jetzt aber nicht für die Presse, ich schreibe manchmal was, mache Monitoring und Vorhersagen, wofür ich ab und zu ein Sümmchen bekomme und auf diese Weise überleben kann. Und die anderen ‚leben‘ im zwanzigsten Jahrhundert und wissen nicht, was ein Computer ist. Oder es gibt zum Beispiel den Verband von Journalisten-Liquidatoren mit riesigen Archiven, mit einer riesigen Datenbank, das praktisch immer noch an der Schreibmaschine arbeitet. Und sie können sie können für sich nicht werben, können sie nicht… Kurz gesagt, stellen Sie lieber Fragen, weil ich mich an diesen Tagen satt geredet habe...
O.J.: Gut. Ich möchte erstens…Sie ein bisschen…also eine präzisierende Frage bezüglich der Liquidation. Sie beteiligten sich an der Liquidation der Tschernobyl-Katastrophe, beschreiben Sie, wann und wo genau, so habe ich ein klares Bild in meinem Kopf…
A.N.: Also, 1986? Ich war vier Tage dort. In der Zusammensetzung leitete ich die Gruppe der Verkehrspolizeiabteilung Südwesten. Im Allgemeinen glaube ich, dass wir dort nichts zu tun hatten. Wenn wir den Leuten nicht geholfen hätten, hätten wir dort einfach unsere Zeit verschwendet.
1988 fuhr ich weg, wurde Kompaniechef im Sonderpolizeibataillon für den Schutz des Kernkraftwerks Tschernobyl. Und was? Wir erwischten Marodeure, Jagdfrevler, halfen den Selbstsiedlern, löschten Feuer. Als ich das zweite Mal da war, bekam ich auch siebzig Röntgen. Was glaube ich also im Prinzip? Die ganze Masse, die Tschernobyl überlebt hat, lässt sich im Großen und Ganzen in zwei durchaus verschiedene Kategorien einteilen: diejenigen, die dort auf dem Dach waren, um die Station herum – sie liquidierten etwas, sie sind Liquidatoren, und wir sind sozusagen wegen der idiotischen Leitung Betroffene, Verunglückte… Weil während man auf Three Mile Island für eine Strahlendosis von höchstens einem mR kolossale Zahlungen und Entschädigungen erhielt, hatten wir das nicht. Ich, zum Beispiel, hatte eine Möglichkeit, pro Tag, ich meine für den Tag des Aufenthalts, vier zusätzliche Gehälter zu bekommen. Kurz gesagt, ein Tag – fünf Gehälter. Es gab drei Gehälter, es gab vier, es gab zwei, ich fühlte mich, sagen wir so, finanziell unabhängig, aber niemand wusste, welche Auswirklung das später haben wird. So… Und am Anfang wurde diese erste Kategorie der Liquidatoren freundlich behandelt und versorgt, aber für die letzte…Für all diese Zeit hat sich dieses Gesetz für den Sozialschutz der Liquidatoren einunddreißigmal, wenn nicht mehr, verschlechtert, obwohl das Gesetz nach der Rechtsprechung nicht rückwirkend gilt. […]
O.J.: Ihr Körperzustand, Ihre Gesundheit ließen Sie nach der Tschernobyl-Katastrophe arbeiten, oder?
A.N.: Ich hätte mir eine Behinderung attestieren lassen können, aber wenn ich das gemacht hätte (ich bin weder Minister noch stellvertretender Minister, geschweige Generalstaatsanwalt, die eine dritte Art von Behinderung festgestellt haben – sie bekamen noch eine Invaliditätsrente und fuhren fort, zu arbeiten), hätte ich sofort zurücktreten müssen. Und deswegen habe ich es nicht feststellen lassen.
[…] Und während ich die Stelle aufgab, sagte der Personaloffizier zu mir: „Sie müssen beweisen, dass Ihre Röntgenstrahlendosis siebzig ist.“ Also frage ich diesen Knaben: „Sag mir, wem muss ich es beweisen? Dir, mir, wem?“ Ich werde keine Behinderung feststellen lassen, denn meine Rente ist um fünfundneunzig Prozent höher, bei Behinderung wird niemand mehr geben. Wem muss ich beweisen, dass ich siebzig Röntgen habe?“ Obschon wir in den 90-er Jahren nach Deutschland gefahren sind, gab es dort eine Fotoausstellung unterstützt von der Tschernobyl-Union, wir wurden in eine Klinik gebracht, wo Atomwissenschaftler untersucht wurden, dann hatten wir den ersten Schock bekommen – es stellte sich heraus, dass unsere sowjetische Medizin nicht die beste in der Welt ist. Wenn du umgeben bist und dir alles entzogen: Haare, Kratzen aus Zahnschmelz, Nägel und das alles – in das Auto. Und ich sah zu, zweiunddreißig Minuten – und die Maschine begann, Informationen zu geben. Und so sitzt ein halb sowjetischer, russisch sprechender Arzt. Ich frage ihn: „Herr Doktor, in welcher Sprache?“ „Brauchen Sie Englisch?“ Ich sage: „Nein, ich habe kein Problem mit Sprachen, Russisch und Ukrainisch mit einem Wörterbuch. Darf ich Russisch?“ (Lacht) Er sagt: „Ja. Wie viele Kopien? (Lacht) Ein, zwei?“ Ich sage: „Zehn“. Er lächelte: „Dann nimm zehn“. Kurz gesagt, da gibt’s alles über Biochemie, so was. Hier komme ich in meine Klinik zum Leiter der Therapie, er ist mein Namensvetter – Sascha. Ich sage: “Sascha…“ „Was, deine Strahlendosis…“ Ich sage: „Wirst du das in die Karte anheften?“ Ich sage: „Nun, gib mir ein Argument“. Und jetzt sieht er sich diese Analysen an, schlägt durch und bekommt einen Schweißausbruch und plötzlich grinst er über beide Ohren: „Weißt du, da gibt es keinen Rundstempel, sondern einen Quadratstempel!“ (Lacht) Ich sage: „Schluss“. „Ich werde es mir überlassen“. Ich sage: „Okay, ich habe noch neun Kopien.“ Das Regime war noch immer in Kraft.
O.J.: Hat er doch angeheftet?
A.N.: Nein. Ich habe später angeheftet, denn vor Tschernobyl hatte ich so eine dünne Krankengeschichte, ich war nie krank, ich wusste nicht, was stationäre Behandlung heißt. Zumindest habe ich lange Sport getrieben, er hat mir irgendwie geholfen. Und nachdem ich in Tschernobyl gewesen war, habe ich Bände von Krankengeschichten – ein Paar Bände blieben hier, wenn ich mich nicht irre, und der Letzte verließ ich in der Polyklinik.
O.J.: Alles klar. Sagen Sie mir, wie beurteilen Sie die Politik des sowjetischen Staates in den letzten Jahren der Sowjetunion in Bezug auf die Tschernobyl-Katastrophe?
A.N.: Gab es überhaupt eine Politik im Bereich Tschernobyl-Katastrophe? Nein. Solange es die Sowjetunion gab, gab es ein Regime der Geheimhaltung, und es war sinnlos, über irgendwas, über irgendwelche Politik zu sprechen, weil es Tabu war. […]
O.J.: In Bezug auf Sie als Liquidatoren, wie hat Sie der sowjetische Staat behandelt?
A.N.: Der sowjetische Staat behandelte uns gut. Ich erkläre es Ihnen. Ich habe es selten benutzt, aber, zum Beispiel, wenn ich auf dem Krankenbett lag, und meine Krankheiten mit der Teilnahme an der Liquidation verbunden waren, richtig? Das bedeutet, dass mir vier weitere Gehälter bezahlt wurden, während ich auf einem speziellen Krankenbett lag. Aber leider beschäftigte ich mich mit dem Karrierewachstum, nicht mit der Behandlung. Am Ende des Jahres erhielt ich das dreizehnte Gehalt. Wenn ich das Ticket (Urlaubsscheck) nicht benutzt habe, erhielt ich seinen hundertprozentigen Wert und so weiter, und ich erhielt auch kostenlose Medikamente, obwohl ich es selten benutzte. Aber trotzdem gab es einen Block von einem mächtigen sozialen Schutz, der allmählich in Vergessenheit geraten ist.
O.J.: Und in moralischer Hinsicht? Galten Sie als Helden oder wurden Sie in einer anderen Hinsicht seitens des sowjetischen Staates anerkannt?
A.N.: Lebe nach Vorschrift, gewinne Ehre und Lorbeer! Also. Wegen Tschernobyl habe ich “Für den Dienstunterschied”, “Militär Heldentum” und noch etwas erhalten. Und das allein unter sowjetischer Macht. […]
O.J.: Wie beurteilen Sie die Politik des ukrainischen Staates, Sie haben aber schon ein wenig erzählt, aber von Anfang an gab es irgendwelche Veränderungen unter Kutschma, nach der Orangenrevolution unter Janukowitsch, also, wie haben Sie die Politik des ukrainischen Staates hinsichtlich der Tschernobyl-Katastrophe und der Liquidatoren?
A.N.: Ich denke, dass die Liquidatoren am Ende einige Ermäßigungen haben: Sie werden die Straße auf das Rot überqueren, unter dem Dreharm eines Kranes stehen und auf Bojen schwimmen dürfen. Das sind die Vorteile, die uns bleiben werden. Und dann eine Charakterisierung zu machen - ich will keine Schimpfwörter nutzen. Ich verfolge die Gesetzgebungsakte, Projekte, alles zu gut, auch wenn wir begonnen haben, sagt der Minister der sozialen Politik, dass es nicht richtig ist, dass die Tschernobyl-Opfer der ersten und zweiten Kategorien Steuern aus Tschernobyl-Renten, die für den Verlust der Gesundheit bestimmt sind, bezahlen, und was dann? Du hast gesagt, dass es falsch ist. Was hast du getan? Wissen Sie, es ist ein Kampf mit den mit Windmühlen. Du bringst der Mühle keinen Schaden, du machst dich sichtbar und wie endet das? Deshalb schreibe ich leise, sende, dann mahnte ich, dass in Übereinstimmung mit dem Gesetz der Ukraine „Über die Arbeit mit Beschwerden und Anträgen der Bürger", habe ich eine elektronische Unterschrift, ihr müsst antworten. Ich helfe den Tschernobyl-Opfern, denen ihr Status entzogen worden ist, um diesen Status wiederherzustellen. Es gibt eine Liste von Archiven, wo man einige Dokumente bekommen kann, es gibt eine Liste dieser Beamten, die kontaktiert werden müssen. Denn nach der ersten ukrainischen Neuanmeldung der Liquidatoren hat sich die Anzahl der Liquidatoren verdoppelt.
O.J .: Wann ist es ungefähr passiert?
A.N.: In den neunziger Jahren. Und wenn man mich fragt: "Wie beweisen Sie, dass Sie da waren?" Ich sage: "Zu Ihrem Bedauern ..." Ich hole dieses Paket von Dokumenten hervor: "Das sind die Originale, das sind Kopien." Ich habe das Gleiche für alle getan. Ich habe es sogar geschafft, jedem eine einheitliche N1 "Unfall am Arbeitsplatz" zu machen. In Organisationen, in denen man Schulterklappen trägt, ist solches Protokoll nicht verfasst. Jedem machte ich ein Zeugnis zu beweisen, dass er dort Dienst geleistet hat und wann genau. Ich machte jedem ein Dientsreisezeugnis auf leeren Blättert Papier, für alle Fälle, damit niemand vergisst, das er wirklich da war. Denn man ihnen befohlen hat, hinzufahren, aber keine Zeugnisse gegeben, das sei unnötig. Ich addierte dazu noch zwei Tage für Hin und Rückfahrt.
So haben alle den Status bekommen, alle kamen durch eine Expertenkommission, damit der Zusammenhang zwischen ihren Krankheiten und der Tschernobyler Katastrophe festgestellt wird. Ich ließ sie alle Chromosomenalysen geben, damit man sehen konnte, welche Strahlungsdosis sie bekommen haben. Aber andere haben das für ihre Leute nicht getan, und wie sie sagen, "komm gerade hier, kontaktiere die Kontrollabteilung dort, am Bahnhof, damit dir man ein Routing-Blatt schreiben konnte, damit das Zeugnis ...", welches Zeugnis? […]
O.J.: Alles klar. Erzählen Sie mir nicht nur über der finanziellen, sagen wir, sozialen Schutz der Liquidatoren, sondern auch in Bezug auf die Denkmäler zum Beispiel, einige Gedenkveranstaltungen, gut, ich weiß nicht, gibt es Änderungen in diesem Plan?
A.N.: Am zwanzigsten Jahrestag, nehmen wir die Region Kiew, wurde in jedem Bezirk der Region Kiew ein Denkmal, eine Stela, gebaut, einige Veranstaltungen durchgeführt, viel Geld ausgegeben und ich denke: "Na gut, meine finanzielle Situation ist mehr oder weniger stabil, aber wenn dieses Geld ausgegeben würde, um Menschen zu helfen, die dringend notwendige Medikamente benötigen. Also ruft mich vor ein paar Jahren mein ehemalige Kollege aus der Liquidatorenabteilung und sagt: "Ich werde in ein paar Tagen sterben, das habe ich schon verstanden." Ich sage: "Walera, nimmt dir noch Zeit". Er sagt: "Schreib eine Anweisung an meine Frau, wie sie in meine Rente übergeht - für eine Offiziersrente - und schicke ihr per E-Mail." Ich sage: "Okay." "Und sag mir, wen meine Frau anrufen soll, damit sie mich begraben können." Ich sage: "Was machst du?", sage ich. „Die kostenlose Medizin fraß alle Ersparnisse auf." Nun fand ich eine Stiftung, ich habe diese Anweisung gemacht, die sofrt begann, große großen Zuspruch zu finden, und viele begannen, eine null Mappe vorzubereiten, danach, wie sie sagen, das Kalkül endet, weil diese ... diese Anleitungen, Telefone, Fotos , um nicht zu suchen, denn es wird sowieso keine Hilfe von der früheren Dienstleistung, vom Staat geben. [...]
O. J.: Erzählen Sie, bitte, über Gespräche mit den Schülern, wie oft gibt es sie?
A.N.: Wissen Sie…
O.J.: Wie war es in Ihrem Leben? Wie oft sprachen Sie öffentlich in den Schulen, Bibliotheken?..
A.N.: Also, in der Schule - nur mit älteren Schülern. Wenn man mich dummerweise in die erste, zweite, dritte, vierte, fünfte Klasse einlädt, ist es nicht die Art von Bewusstsein, die das wahrnehmen kann, auch die zehnte - elfte Klasse - das ist nicht die Geschichte für sie. Auf der anderen Seite, als das Spiel "Stalker" herauskam, dieser Schütze, erschien ein Interesse zum Thema. Sehr große Themen sind erschienen, auch Gruppen von Stalkern, die illegal in die Zone kommen und so weiter, das ist überhaupt ein anderes Thema. […]
O.J.: Wie nehmen Sie das überhaupt auf?
A.N.: Gut, dass man sich dafür interessiert. Schlecht, dass man etwas zerstört. Na gehst du durch Pripyat, da hat jemand an die Wand geschrieben: "Verzeih mir, mein liebes Haus." Eine Inschrift, die zu Herzen geht. Die Idioten kamen und bemalten es mit ihren Graffiti. Na und? Ich, egal wie auch immer ich in die Zone fahre, kehre immer in Kopachi ein, im Dorf, an der Grenze des Dorfes Kopachi gab es die erste Sichtungsstelle, wo die Dekontamination des Transportes stattfand, das Dorf war so dreckig, dass es begraben wurde. Symbolisch - Kopachi wurde begraben (Kopachi heißt übersetzt ungefähr so viel wie „Gräber“). Straholesje ... Podlesnoe, Dorf, wo es nie einen Wald gab, aber jetzt wirst du es nicht finden, weil es im Wald ist. [...] Und ich komme eine Puppe zu sehen, die seit mehr als dreißig Jahren da liegt. Hier liegt sie, du denkst, hier sollte sie liegen und niemand sollte sie anfassen. Es gibt Vandalen, die dort alles zerstören, du kommst - die Puppe wurde abgebaut, auf den weiten Ecken zerstreut, Ich habe alles zusammengetan. Die Puppe hatte einmal rote Haare, jetzt sind sie grau. Nun, hier, wieder entsteht, dieses Getier, das dieses Gedächtnis tötet. Hier liegt eine Puppe, liegt seit dreißig Jahren. Sie beeindruckt viele Leute. Aber aber nicht diese Mädchen und Jungs. Hier haben sie auf diesem Kindergarten andere Puppen gesammelt, diese Puppe beworfen, gut, hier ist es, das ist die Geschichte, warum störst du das, warum zerstörst du es? Nun, eine Nation ohne Gedächtnis ist eine tote Nation. [...]
O.J.: Aber wenn Sie Gespräche mit den Schülern führen, wie machen Sie das, spüren Sie ihr Interesse oder kommen sie eher zwangshaft?
A.N.: Also, ich sage eine einfache Sache. Um jetzt ... den Leuten kann man nichts an den Fingern zeigen. Den Leuten muss man zeigen ... sie müssen etwas fühlen. Das wird wahrgenommen.
O.J. .: Glauben Sie, dass das mehr wahrgenommen als die Geschichte des Zeugen ist? Ihre Geschichte ... [...]
A.N.: Es wird am besten wahrgenommen, wenn man ihnen zeigt, wie friedliches Atom die Welt erobert hat. Hier, hier irgendwo ist irgendwas passiert, und wenn man ihnen sagt, dass am dritten Tag, die Japaner, Koreaner, die Chinesen es an die große Glocke gehängt haben, als sich bei ihnen die Hintergrundwerte erhöhten. Ja, Fukushima wurde etwas blockiert. Aber es sind trotzdem sechsundneunzig Kilometer von der Hauptstadt. Die Amerikaner berechneten, dass, wenn es eine Wasserstoff-Explosion gegeben hätte, hätte sie Minsk zerstört. Und Minsk ist dreihundertzwanzig Kilometer entfern. Was wäre denn mit Kiew gewesen?
O.J..: Ich bin damit einverstanden, dass solche Videos und Präsentationen mit Fotos immer beeindruckend sind, aber es scheint mir, dass die Gespräche mit den Leuten, die dort an der Stelle waren, auch beeindruckend sind. Sagen Sie mir, wie oft nehmen Sie an offiziellen Staatsveranstaltungen teil? Passieren sie oft?
A.N.: Ich nehme daran überhaupt nicht teil. [...] Erstens habe ich keine Lust, und zweitens habe ich den Wunsch, bei diesen Ereignissen zu reden, und man mag keinen sprechenden Kopf, denn es gibt parlamentarische Anhörungen, aber es war am zwanzigsten Jahrestag, ich habe ich habe mich angemeldet, zuerst werden jedem drei bis vier Minuten gegeben. Wie kann ich ein Problem in drei bis vier Minuten erläutern? Aber ich interessiere mich für einen anderen Aspekt, wenn Sie bereits parlamentarische Anhörungen abgehalten haben, wo ist das Ergebnis der parlamentarischen Anhörungen, welche Entscheidungen haben Sie getroffen, welche Beschlüsse haben Sie gefasst? Null Komma nichts! Denn als ich anfing, fragen an einige Beamte zu stellen, kam ich wahrscheinlich auf die schwarze Liste. Denn wie wird eine Veranstaltung vorbereitet? Rednerliste. Hier haben wir dir den Text geschrieben, den muss du vorlesen. Ich habe einmal gesagt: "Entschuldigen Sie, aber ich lese nur das vor, was ich selbst schreiben kann, und an einer Show teilnehmen, das ist meiner Meinung nach, demütigend. " [...]
Ich weiß nicht was der Staat jetzt vorbereitet. Meiner Meinung nach, hat der Staat alles Mögliche gemacht, damit die Liquidatoren weniger geworden ist. Je weniger Liquidatoren es gibt, desto weniger Probleme gibt es. Da ruft mich jemand an. Wir versammeln uns bei dem Ministerkabinett. Ich sage: ''Wozu? '' ''Wir werden anfordern. Wir melden den Anspruch an, dass der Minister rauskommt''. Ich sage: ''Kerle, ich las die Webseite des Ministerkabinetts, heute wird der Minister das neue Zollamt und die Grenzschutz in Boryspyl eröffnen. Und auf wen werdet ihr da warten? Wie viele Kanäle habt ihr eingeladen? Durch welche Massenmedien und Pressagenturen habt ihr die Nachricht geschickt, dass ihr heute eure Party durchführt?'' ''Sie müssen erfahren, sobald wir uns versammelt haben''. Ich sage: ''So wird eine Maßnahme nicht organisiert“. Jedes Jahr suche ich in unserem Informationsbüro nach verschiedenen Menschen, damit sie erzählen was, wie und wo alles war. Und dann sieht man sich diese Journalisten mit ihren gelangweilten Gesichtern an, der Typ telefoniert zum Beispiel immer''. Ich sage: ''Wenn es für Sie nicht interessant ist, gehen Sie raus und sprechen Sie in Ruhe“.
Das letzte Mal, glaube ich, nehme Wladimir Nechiporenko – den Volkskünstler, Professor - ich hatte ihn schon seit langem kennengelernt, als ich Leutnant war, begann er in einem Film, ''Kriminalkommissar'', zu spielen, wir sind so befreundet, wo auch immer ich dienen mag, versammelt Nechiporenko überall eine Frontbrigade, kommt an, um das Gehirn zu entwickeln bei denen, die es noch behalten haben. Und so, ruft er mich einmal an und er war für ein paar Stunden nach Kiew angekommen sei und fragt: ''Wo bist du?'' Ich sage: ''In Tschernobyl.'' ''Wer?'' ''Ich bin Kompanieführer. Ich komme zu dir.'' Ich sage: ''Hör mal, Junge, lass mich diese Maßnahme mit dem Bataillonskommandeur zustimmen.'' So ist er zu mir gekommen, hat das Konzert durchgeführt, da hat sich die ganze Garnison versammelt, die einigen kommen an, die anderen gehen in den Dienst und er sagt ''Etwas ist mit dem Hals''
Ich sage: ''Du hast dich erkältet'', du wirst nicht sagen das es der Ausstoß war, deshalb muss Hals kratzen. Und solange ich da Dienst getan habe, ist er zu mir angefahren gekommen und dann sage ich ihm: ''Schreib doch eine geschäftliche Reise aus''. ''Nein, wir fahren doch freiwillig, niemand zwingt uns'' und dann musste man beweisen, dass er da war. Entweder lade ich Doktor Sergienko ein, den Menschen, der das Faktenmaterial von den ersten Monaten nach dem Unfall versammelt hat, die Doktorarbeit fertiggemacht hat und hat die an der Leningrader Militärmedizinische Akademie promoviert, die sofort den Sicherheitsgrad streng geheim gekriegt hatte. Er erzählt, alle hören ihm zu und jemand fragt: ''Wie kann man charakterisieren, also wie beeinflusst die Strahlung die menschliche Gesundheit. Er antwortet: ''Damit es für sie leichter war, kein Unterschied welche Dosis, egal, von jeder Menge, bleibt Aua hier, das ist alles''. Oder zwinge ich den letzen Polizeileiter von der Prypjater Stadtabteilung, es fragt sich noch, was interessant da ist, ich sage: ''Das ist der erste Mensch, der als erster berichtet hat, dass der Unfall passiert ist'' keiner hat ihm geglaubt, seine Worte wurden von dem Staatsanwalt unterstützt er war mit dem Unfall beschäftigt und kriegte riesige Dosis von der Strahlung, er war beschäftigt so dass er vergessen hat, dass zwei kleine Töchter zu Hause geblieben sind. Die stellvertretende Ministerin Berdowa meint: „Wieso hast du das vergessen?“ Die Frau ist zu den Verwandten nach Transkarpatien gefahren.
Dann sind sie, warum auch immer, zu den Katastrophenhelfern nicht geworden, sie mussten für diesen Status kämpfen. Oder lasse den Bosoy die Pressekonferenz besuchen, den Kommandeur des 731. Bataillons. Der Batallion wurde in der Nacht von 26. auf den 27. geschaffen. Die Menschen wurden aus dem Bett und Arbeitsplätzen gestöbert, sie wurden weggebracht, umgezogen und dann und dann ging es los, sie haben den ersten Bataillonswagen beladen, sie haben die Säcke mit Bor, Sand, Zement geladen, das, was von den Hubschrauberpiloten abgeworfen wurde und im kontaminierten Platz, Kopatschi, disloziert wurde, dann wurde es entschieden sie weiterzubringen, die Menschen haben die Dosisbelastung gekriegt. Von 800 Menschen sind nur 300 am Leben geblieben und den Liquidatorstatus haben sie schon so um das 20. Jahrestag bekommen, weil die Vorgesetzten vergessen haben, die Befehle und Anweisungen über die Schaffung des Bataillons vorzubereiten. So! Das muss man erzählen! Man muss erzählen, wie alles für geheim erklärt wurde, wie die Menschen weder den Liquidatorstatus noch die regelrechte Behandlung gekriegt haben. Man muss erzählen, wie es in manchen Regionen und Siedlungen erlaubt wurde die Dosisbelastung von Zehn- bis auf das Fünfzigfache zu vermehren. Die Menschen In Tschernobyl wurden übergesiedelt, es ist eine stadtähnliche Ortschaft Poliske, wo Hintergrundradioaktivität fünffach höher als in Tschernobyl war aber der letzte Bewohner wurde erst 1991-1992 übergesiedelt.
O.J.: Wie denken Sie, Worin besteht das Problem dieser Situation, warum interessiert sich die Öffentlichkeit einerseits so wenig für Tschernobyl, andererseits…
A.N.: Die Öffentlichkeit hat heute jede Menge andere Probleme: sozial-wirtschaftliche Krise, das Volk denkt jetzt darüber nach, wie sie das ganze überleben sollen und solange dieser Zustand nicht geändert ist, werden die Menschen kein Interesse haben.
O.J.: Alles klar! Sagen Sie bitte, wie oft berichtet man über die Katastrophe von Tschernobyl im Radio, Fernsehen und in Zeitungen und Zeitschriften. Nur im Vorfeld von dem Gedenktag und dem Tag des Liquidators, im Vorfeld, und vorletztes Jahr gab es fast keine Information, weil der Krieg ausgebrochen war.
O.J.: Wie sind die Ereignisse des 26ten Aprils in den Lehrbüchern wiederspiegelt?
A.N. Auf einer Seite, wo die Hälfte der Text drauf ist und andere Hälfte - Fotos.
O.J.: Wie sind Sie persönlich an Erinnerungskultur der Katastrophe von Tschernobyl in Ihrer Heimatstadt beteiligt?
A.N.: Ich würde sagen, in der Ukraine. Erstens, auf vielen Kanälen gelte ich als Experte im Bereich der Katastrophe von Tschernobyl. Ich habe Kommentare gegeben über die Brände in dieser Ortschaft, ob es gefährlich oder nicht gefährlich ist. Ich weiß, was am 14. Dezember passiert, das bedeutet, dass ich an demselben Tag auf zwei-drei-vier Kanälen sein werde. Gewöhnlich im Vorfeld vom Gedenktag bin ich im Radio und Fernsehen sozusagen ein sprechender Kopf. Ich versuche das nicht zu propagieren, sondern das Anteil des Gedenkens über diese Ereignisse wiederherzustellen, obwohl es manchmal sinnlos scheint.
O.J.: Wie feiern Sie diese Tage, 26 April und…
A.N.: Ich feiere diese Tage nicht. Ich fahre am 26ten nach Tschernobyl nicht, in die Sperrzone, weil wieder eine Show läuft: der Präsident, der Premierminister, Bewachung, Menschenandrang...
O.J.: Haben Sie an der Europäischen Aktionswoche teilgenommen. Die das Dortmunder Bildungszentrum veranstaltet hat.
A.N.: Ich bin in Dortmund gewesen und hab an der Aufstellung teilgenommen, ich hab diese Aufstellung eröffnet.
O.J.: Welche Eindrücke haben Sie von dieser Aufstellung gewonnen?
A.N.: Wie kann ich das sagen. Betrübliche. Wissen Sie, worin besteht die Traurigkeit? Weil sie sich, da, über die Katastrophe mehr als die Beamten hier kümmern. Der Sarkophag wird gebaut, stimmt? Warum stellt die Welt, die Weltgemeinschaft immer wieder Geld bereit, stimmt? Und hier ist eine unklare Situation. Sie kümmern sich mehr über den alten Sarkophag, der scheitern kann und fast ganze oder ganze Europa bestauben kann als unsere Vollidioten Beamten, die hiesigen sind?
O.J.: Wie können Sie solche Politik erklären, dass wir das nicht brauchen, dass wir uns dafür nicht interessieren...Was ist Ursache dieser Situation? Denken Sie, dass wenn wir keine Krise hätten, wäre das Interesse für die Katastrophe höher unter den Menschen einerseits und unter den Beamten andererseits?
A.N.: Es gibt eine einfache, klare Sache... So sagen wir Korruption, Korruption. Einmal sagt ein amerikanischer Geldsack: „Ich will in Schaffung des 911-Dienstes in der Ukraine investieren“. Riesige Summe. So sind wir herumgegangen bis wir zu einem hochrangigen Beamten zugekommen sind und er sagt uns: ''Junge, Kerle, wieso strengen sie sich an?'' ''Wie bitte?'' ''Es ist sehr toll, was ihr mir erzählt habt, wunderbar, aber nichts gelingt euch.“ ''Warum denn?'' Ihr sagt ja gar nichts, wie viel ich davon bekomme.“ Schluss, wir hatten keine Fragen mehr. Zum Beispiel steht in der Satzung von Motorolla, dass sie niemals bestechen werden, deshalb hat sich Motorolla nicht eingelebt. Sie wollten normale Verbindung schaffen. Das gleiche gilt für andere Fragen. Ich hab in meinem Leben niemanden bestochen.
O.J.: Wie leben Sie hier?
A.N.: Lustig.
O.J.: Das glaube ich auch. – Ich sage Ihnen ganz klar. Das Volk hat sich gewöhnt immer zu bieten und dabei verstehen sie nicht, dass sie Recht haben anzufordern. Und viertens macht die Unbildung alles zunichte. Ich hab da das Haus von meiner Tochter erledigt. Manche Leute fragen: ''Wie viel hast du bezahlt?'' Ich sage: ''Gar nichts'' ''Wie denn?'' ''Ich hatte gar keine Ausgaben, aber nach der Abfertigung bin ich ins Krankenhaus gekommen aber keinem Beamten hab ich die Hand gefüllt''. Man muss mit ihnen dieselbe Sprache reden.
O.J.: Was würden Sie als Augenzeuge den andern Menschen als wichtige Botschaft geben?
A.N.: Leben ! Nicht Überleben, sondern leben!