Junge Menschen brauchen Perspektiven im Leben. Die eigene Zukunft vor sich zu sehen, ist gerade für Jugendliche wichtig, die nicht sehen können. Bei unserem neuen Projekt «Koordinierte Unterstützungsangebote für junge Menschen mit Sehbehinderung in der Ukraine» geht es genau um solche Menschen und ihre Perspektiven. Das Gemeinschaftsprojekt des Deutsch-Ukrainischen Netzwerkes, des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks (IBB) Dortmund und unserer Partner macht sich zur Aufgabe, durch Entwicklung und Fortbildungen von Institutionen und einzelnen Pädagogen die Unterstützung für betroffene Jugendliche auszubauen.

Von Mai 2018 bis Mai 2019 organisieren wir mehrere Trainings für Multiplikatoren, die in Kiew,Riwne und Charkiw mit Sehbehinderten arbeiten und dort später ihre neugewonnenen Fähigkeiten einsetzen werden. Mit der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (blista) aus Marburg steht uns dabei auch ein kompetenter Partner aus Deutschland mit seiner Expertise zur Seite.

Die Förderung des deutschen Auswärtigen Amtes macht es möglich, dass auf diese Weise mehrere Hundert sehbehinderte ukrainische Jugendliche solch elementar wichtigen Ausbildungen wie Mobilität- und Orientierungstrainings durchlaufen werden. Für viele, die auf diese Weise zum ersten Mal eigenständig ihre Wohnungen verlassen, bedeutet das Zurechtkommen auf der Straße einen kaum zu überschätzenden Gewinn an sozialer Teilhabe.

Zugleich wird auch der Ausbau der neuen Medienzentren für Sehbehinderte in Kiew und Riwne vorangetrieben, dessen Personal in drei Trainings im Frühjahr 2019 geschult wird. Unser Anliegen ist, Informations- und Bildungsangebote für sehbehinderte Jugendliche zu gestalten und ihre Entwicklung auf diese Weise zu fördern.

Dazu planen wir auch die Vernetzung der Medienzentren mit anderen Kompetenzzentren in der Ukraine und anderen Akteuren aus dem sozialen Bereich. Mit gebündelten Kräften wollen wir das Thema der Förderung von sehbehinderten Jugendlichen auf die gesellschaftliche Agenda setzen und für Akzeptanz und Unterstützung werben.

So wollen wir bei der Buchmesse «Arsenal» unsere Neuerscheinungen in Braille-Sprache vorstellen. Geplant sind auch Aktionen zu demEuropäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai, dem Internationalen Tag der Sehbehinderten am 6. Juni, den Tag des Weißen Stocks am 25. Oktober, dem Internationalen Tag der Blinden am 13. November und dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember.

Gemeinsam mit unseren Partnern freuen wir uns, zahlreiche Multiplikatoren fortzubilden, um möglichst vielen jungen Menschen mit profilierter Unterstützung neue Perspektiven zu eröffnen.

Denn spürbar ist nur, was Profil hat!